Methodik
Die Ermittlung des Potenzials der installierbaren Leistung und des Potenzials der erzielbaren Energieerträge auf den Dächern erfolgt mit Hilfe von Geoinformationssystemen (GIS) und der Anwendung von Fernerkundungsmethoden. Das Ergebnis ist eine Kategorisierung der Dachflächen mit Angaben der jeweiligen Potenziale. Die Methodik wird im Folgenden ausführlicher dargestellt.
Mithilfe von Luftbildanalysen und der digitalen Flurkarte wurden die Dachflächen ermittelt. Bei der Auswertung lagen Luftbilder vor, die im Jahr 2021 aufgenommen wurden. Gebäude, die später errichtet wurden konnten deshalb i.d.R. noch nicht berücksichtigt werden. Im weiteren Verlauf wurde jede Dachfläche händisch herauskartiert. Nur durch diese sorgfältige Herangehensweise kann höchste Qualität gewährleistet werden. Individuelle Hindernisse und besondere Situationen, die automatisierte Berechnungsverfahren nicht interpretieren können, werden auf diese Weise - soweit aus dem Luftbild ersichtlich - berücksichtigt.
Die geeigneten Dachflächen werden in erster Linie durch die Dachform bestimmt. Bei Flachdächern wurde standardmäßig eine Auständerung der Module mit einem Winkel von 30° angenommen. Dieser Aufbau führt zu höchsten Ertrag je Modul. Jedoch führt sie zu einer Verschattung von möglicher Modulfläche. Daher wird in der Berechnung ein Anteil der potenziellen Modulfläche abgezogen. Ob diese Aufständerung tatsächlich die sinnvollste Lösung ist, muss daher im Einzelfall geprüft werden. Bei Satteldächern (Giebeldächern) können Module bereits in einer günstigen Ausrichtung zur Sonne angebracht werden, wodurch keine Flächenverluste entstehen. Unterschieden werden die Kategorie „Flachdach“, „Satteldach“ und die Sonderkategorie „Parkplatzüberdachung“. In dieser Sonderkategorie werden öffentlich zugängliche Parkplatzflächen betrachtet, die aktuell zwar keine Überdachung haben, auf denen jedoch eine Dachkonstruktion mit Solarmodulen möglich wäre.
Während die Solarmodule auf Flachdächern ohnehin aufgeständert werden müssen und damit meist perfekt nach Süden ausgerichtet werden können, nimmt die Ausrichtung bei Satteldächern eine entscheidende Rolle ein. Bei einer Ausrichtung nach Süden sind die Modulflächen fast den ganzen Tag in Richtung Sonne exponiert. Sind sie dagegen in Richtung Südost oder Südwest ausgerichtet, werden sie am Morgen bzw. am Abend nicht direkt bestrahlt. Je weiter die Ausrichtung der Module von Süden abweicht, desto niedriger ist der Ertrag. Daraus ergeben sich unterschiedliche Qualitätstufen in der Bewertung. Außerdem werden aus demselben Grund nach Norden ausgerichtete Flächen in dieser Analyse ignoriert.
Selbst bei einer optimalen Ausrichtung können verschiedene Faktoren eine Installation von Photovoltaikmodulen unwirtschaftlich oder unmöglich machen. Werden die bebaubaren Flächen beispielsweise von höheren Bäumen oder anderen Objekten von Süden her verschattet, mindert dies das Ertragspotenzial enorm. Ein weiteres Kriterium stellt in der Regel der Denkmalschutz dar. Außerdem kann auch die Größe einzelner Dachflächen, das Vorhandensein bestimmten technischer Einrichtungen oder viele kleine Fenster das Errichten von Photovoltaik Modulen behindern. Sind kleine Bereiche des Daches von diesen Hindernissen betroffen, wird das Gesamtpotenzial der Dachfläche angepasst.
Jedoch stellen die nach diesen Kriterien ermittelten Dachflächen nur das durch Fernerkundungsmethoden ermittelbare Potenzial dar. Ob die Errichtung von Photovoltaik- oder Solarthermie-Modulen auch aus Bau-statischer Sicht möglich ist, muss individuell und vor Ort geklärt werden.
In der unten stehende Darstellung finden Sie die Erklärungen für der Zahlen, die Sie in der Tabelle aus dem Solarkataster finden:
Wichtig: Bei den Angaben handelt es sich jedoch stets um Schätz- und Durchschnittswerte, welche in Realität abweichen können. Dies zeigt allein schon die Tatsache, dass es unterschiedliche Photovoltaikmodule in unterschiedlichen Preisklassen gibt. Während monokristalline Photovoltaikmodule eine höhere Energiedichte aufweisen, sind diese in der Anschaffung teurer als polykristalline Module. Ähnlich verhält es sich mit Vakuumröhren- und Flachkollektoren zur Erzeugung von Warmwasser.
Am besten lassen Sie sich deshalb von einem Fachmann in Ihrer Nähe beraten. Was hierfür wichtig ist, zeigt Ihnen der Abschnitt Nächste Schritte.